(Montag, 21. Oktober 2013)
Kia Ora,
Letzten Montag saß ich im Bus, diesen Montag musste ich früh aufstehen. Montage sind nicht meine Tage :D
Auf dem Plan stand eine Yoga-Stunden und zwar die Yoga-Stunde aus der Culture-Week. Mit müden Beinen und winzigen Augen bin ich also zusammen mit Stacy um kurz vor sieben vier Häuser weiter gelaufen und durfte erst einmal abwarten, während einige Inder mir einen Vorgeschmack auf das Kommenden gegeben haben. Letztlich war die 5 Uhr Klasse aber fertig und ich stand alleine vor dem Yoga-Lehrer!
Name hab ich natürlich vergessen, hingegen Janes und Lauras Beschreibungen nicht. Dementsprechend vorfreudig war ich auf die 90 Minuten. Angefangen hat der kleine, also so groß wie ich, braungebrannte Inder mit grauen Haaren mit einem Vortrag über Yoga. Denn Yoga ist keine Sportart, es ist eine Lebenseinstellung!
Ich saß also erst einmal auf einer Matte und haben den Ausführungen zur Seele und dem Atmen gelauscht. Soweit noch kein Problem, meine Knie befinden sich gerne unter meinem Körper. Danach musste ich dann aber leider aktiv werden....
Erst hies es aufwärmen - auch kein Problem, die selben Übungen hat Mama früher auch immer im Wohnzimmer gemacht :) Dann musste ich Atmen - schon schwieriger, in meine Lunge passt einfach nicht so viel und das mit dem Ausatmen, wenn die Zunge aus dem Mund heraushängt, kommt mir eh wie eine Unmöglichkeit vor. Im Anschluss wurde dann erst einmal 10 Mal das Sonnen-Dings gemacht und dann musste ich mich an einen Wand stellen, um meine Haltung zu korrigieren und bei jeder neuen Übung wurden meine Schulter und Hüfte aufs Neue an die Wand gedrückt und mein Körper hat geschrien "NEEEIIIN". Erstaunlicherweise ist aber nicht gerissen oder gebrochen, selbst mein Nacken hat es ausgehalten, als ich zum Kopfstand gezwungen wurde :D Der war dann aber tatsächlich auch ziemlich cool. So viel Blut hat mein Köpfchen schon lange nicht mehr abbekommen :D :D Und dann habe ich das Coolste überhaupt gemacht. Kopfüber an einem Seil hängend bin ich 16 lange Atemzüge durch den Raum geschwungen. Das hat ordentlich Spaß gemacht. Nachdem ich dann so viel Blut im Gehirn hatte - ziemlich ungewohnt - war mir erst einmal ein bisschen schwummerig, aber zum Glück haben wir nur noch ein paar Übungen am Boden gemacht und sind dann zum "toten Mann" übergegangen. Auf dem Boden liegen und entspannen ist eine meiner Parade-Diziplinen ;)
Mit einsetzendem Muskelkater bin ich dann zurück zum Freiwilligenhaus, hab gefrühstückt und mich an meine Wäsche begeben. Oh mein Gott, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie dankbar ich für Waschmaschinen bin! Wäsche waschen in einem orangen Eimer, den man erst einmal mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher füllen muss, ist ziemlich anstrengend und todeslangweilig :D Das hat dann nach dem Yoga auch erst einmal eine ganz schöne Weile beansprucht und weil ich den Tag frei hatte, hab ich mich erst einmal wieder ins Bett gelegt als meine Wäsche endlich fröhlich im Wind wehend draußen an der Wäscheleine hing.
Und irgendwie ist so der Tag vorbei gezogen. Jane und Laura sind zu ihren Projekten gegangen und wiedergekommen, wir haben einen Film abends geguckt ("The Heat" sehr sehr sehr empfehlenswert) und dann sind die neuen Volunteere gekommen - ein verheiratetes Pärchen aus Bolivien, dass in Schottland lebt, Mitte dreißig ist und gerade seinen Master beendet hat. Die Namen habe ich schon wieder vergessen, aber wenn ich das richtig verstanden habe, bleiben die beiden eh nur zwei Wochen....lohnt sich also gar nicht richtig :D
See ya :)